Sonntag, 22. Dezember 2013

Poppin' a good bottle..!

So erstmal ein paar Tage frei ! An den Weihnachtsfeiertagen muss ich mich natürlich noch mal in die Restaurant Küche stellen, aber danach ist Urlaub angesagt. Grund genug den Korken knallen zu lassen. Da es Heilig Abend dieses Jahr keinen Champagner geben wird (dazu bald mehr), gibt es heute schonmal ein Fläschchen französische Edelbrause. Aber nicht irgendwas ! Vintage, Baby !  

Und zwar aus dem Hause Nicolas Feuillatte, dem wie es heißt meistgekauften Champagner in Frankreich. Von Feuillatte gibt es zwischen dem Basis Champagner Brut Reserve und der weltbekannten Prestige Cuveé Palm D'Or noch einiges mehr im Sortiment. Eigentlich immer mit einem sehr gutem Preis-Leistungs Verhältnis. 



So auch der Blanc de Noir Jahrgangs Champagner von 2004, welcher ausschließlich aus der Rebsorte Pinot Noir gekelltert wurde. Blanc de Noir, also "Schwarz aus Weiß" bedeutet, dass hier ein weißer Wein aus roten Trauben gemacht wurde. Da sich die roten Farbpigmente nur in der Schale der Trauben befinden, kann man durch sehr sanftes Pressen einen weißen Most gewinnen und diesen zu Wein vergären. 

Das spiegelt sich auch im Duft diese Grand Cru Champagners wieder: Neben Noten von Orangenblüten, Weißbrot, und hellem Honig findet man auch Aromen von roten Früchten wie roten Johannisbeeren und Brombeeren. Auch am Gaumen setzt sich die Aromatik von roten Beeren und süßen Zitrusfrüchten fort. Dieser 2004er punktet weiter mit Vielschichtigkeit und Finesse, ist sehr dicht und trotzdem leicht. Gut balancierte Säure verleiht ihm dazu noch einen extrem langen Abgang.
Heute Abend wird er dann noch als Essenbegleiter herhalten müssen...auch das wird dieser Blanc de Noir locker meistern !

Alk: 12,5%
Preis: 54 €
Punkte: 94/100


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Uncorked: 2007er Châteauneuf du Pape Cuveé Anonyme, Xavier Vins


Ja Châteauneuf du Pape, der Wein der Päpste, das sagt sich schon so toll und klingt so schön Old School... Châteauneuf du Pape ! Schnörkeliges Etikett, die Papstmütze als Relief auf der dicken Flasche. Find ich super, aber es geht auch anders. Modern nämlich. So wie bei Xavier Vignon. Find ich auch super, solange der Inhalt stimmt, und das tut er. 

Önologe Xavier Vignon war früher jahrelang als Berater für viele bekannte Weingüter der Süd Rhône tätig bis er 2002 anfing unter seinem eigenen Namen Wein zu machen und zu vermarkten. Er besitzt Rebfläche in einigen bekannten Weinbaugemeinden der Rhône wie Gigondas, Vacqueras oder Lirac, doch seine Besten Weine kommen aus der altehrwürdigen Gemeinde Châteauneuf du Pape, gelegen zwischen Orange und Avignon. Hier produziert er klassische, mächtige Rotweine in modernem Gewand, wie der "Cuveé Anonyme", der Speerspitze seiner Kollektion. 

Anonyme, weil Xavier nicht verrät welche Reborten in welchen Prozentsätzen verwendet wurden. Aber soviel ist klar: Die Trauben stammen aus 120 verschiedenen Parzellen, teilweise uralt. Der Ertrag liegt bei lächerlichen 25 hl/ha. Grenache, Syrah und Mourvedre sind auf jeden Fall drin. Doch in Châteauneuf sind 13 verschieden Rebsorten erlaubt, soviel wie nirgendwo sonst in Frankreich, also wer weiß...

Der Anonyme kommt erst sehr spät auf den Markt, da nach Handlese, Weinbereitung und Assemblage  der Wein für gut 48 Monate in verschiedenen Holzgebinden verschwindet. Dieser ganze Aufwand ergibt dann einem wirklich außergewöhnlichem Wein. Hinzu kommt noch der Jahrgang, denn 2007 war eins der besten Jahre in Châteauneuf überhaupt. Was dazu führte das Herr Parker diesem Wein ganze 96 von 100 Punkten zugestand. Viel erstaunlicher ist aber, das Parker in diesem Jahrgang keinen roten Châteauneuf Wein mit weniger als 90 Punkten bedachte ! Das gab's noch nie. 

Im Glas zeigt der Wein ein tiefes, dunkles Rot mit violetten Reflexen. Die Nase ist sehr intensiv.  Erdbeeren, Cassis, Pflaumen im Speckmantel und getrocknete Kräuter kommen mir in den Sinn. Am Gaumen mit Wahnsinns Textur: Feine Tannine, dicht und komplex. Zu den Fruchtaromen kommen Noten von Piement, Salzlakritz und Waldpilzen hinzu. Die Säure hält ihn eher muskulös als fett. Dazu gab es Filet und Shortrib vom US-Rind...just wow !

Alk: 14,5%
Preis: ab 30 €
Punkte: 93+/100